Erhitzte Gemüter, strittige Entscheidungen, Platzverweise, Tore und Spannung bis zum Schluss: Dieses Derby hielt, was es im Vorfeld versprach. In einem packenden Flutlicht-Kick holten unsere Landesliga-Kicker gestern Abend auf eigenem Rasen den ersten Dreier in der neuen Saison. Vor 120 Zuschauern drehten sie gegen den TSV Friedland in Schlussminuten einen 0:1-Rückstand durch Tore von Arne Siebrecht und Phil Skeip in einen 2:1-Sieg. „Das war an Dramatik kaum zu überbieten“, schnaufte Trainer John-Philipp Bruhns nach dem Abpfiff tief durch und sprach von einem „verdienten Sieg“ seiner Elf, die nach zuvor vier sieglosen Pflichtspielen in Folge großen Kampfgeist bewies.
Dem 24-Jährigen war die Erleichterung nach Spielende deutlich anzusehen: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind dafür am Ende glücklicherweise belohnt worden. Es war das erwartet emotionale Duell, in dem sich beide Teams von der ersten bis zur letzten Minute nichts geschenkt haben.“ Nach den zuletzt deftigen Heimpleiten gegen Landesliga-Spitzenreiter Penzlin (0:7) und Verbandsligist Siedenbollentin (3:8) galt es für sein Team, die Defensive zu stabilisieren. Das gelang: Johann Haack, Paul Pietsch, Dennis Wolf und Christoph Campe machten in der Viererkette einen sehr guten Job und ließen nur wenig zu. Allerdings blieben hochkarätige Torchancen in einem umkämpften Duell vor der Pause auf beiden Seiten Mangelware. Die erste dicke Möglichkeit zur Führung hatte in der 14. Minute Christoph Campe, der nach einem Eckball das runde Leder per Kopf nicht richtig traf. Auf der Gegenseite gingen die Friedländer in der 31. Minute durch einen Standard in Front. Nach einem Freistoß rauschte Keeper Tim Kietzmann beim Klärungsversuch gleich mit mehreren Spielern zusammen und bekam den Ball nicht unter Kontrolle. Der Nachschuss von TSV-Akteur Lasse Pittwehn landete dann im Gehäuse. „Es war eine von mehreren strittigen Situationen an diesem Abend. Aus meiner Sicht hätte der Schiedsrichter auf Freistoß zu unseren Gunsten entscheiden müssen“, so John-Philipp Bruhns. An diesem Gegentreffer hatte unsere Elf in der Folgezeit einige Minuten zu kauen. Dennoch ergab sich kurz vor der Pause die große Chance zum Ausgleich. Nach Vorarbeit von Arne Siebrecht brachte Philipp Sorgatz den Ball aus Nahdistanz jedoch nicht im gegnerischen Kasten unter.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit waren unsere Fußballer dann das deutlich aktivere Team. Sie drängten den Gegner tief in die dessen Hälfte und erarbeiteten sich ein Chancenplus. Im Abschluss mangelte es aber mehrfach an der nötigen Präzision. Das änderte sich in der Schlussphase, in der unser eingewechselter A-Jugend-Kicker Maximilian Paul für frischen Offensiv-Wind sorgte. Er war in der 83. Minute maßgeblich an der Vorbereitung des zu diesem Zeitpunkt längst überfälligen Ausgleichstreffers durch Arne Siebrecht beteiligt. Der Torschütze des 1:1 stand in der 89. Minute erneut im Mittelpunkt des Geschehens, als er nach Pass von Phil Skeip im gegnerischen Strafraum zu Fall kam und der Schiedsrichter nach kurzem Zögern auf Elfmeter entschied. „Genauso, wie beim Führungstreffer der Gäste, war es eine strittige Entscheidung. Es war aus meiner Sicht eher kein Elfer“, stellte John-Philipp Bruhns klar. Friedland-Kicker Robert Linse sah daraufhin die gelb-rote Karte, in der Nachspielzeit flog dann auch Espen Albrecht mit gelb-rot vom Platz. Den Strafstoß verwandelte Mannschaftskapitän Phil Skeip sicher zum viel umjubelten 2:1-Endstand. „Diesen Sieg haben sich die Jungs absolut verdient“, machte der Trainer deutlich.
Nächster Gegner unserer Landesliga-Mannschaft ist am kommenden Sonnabend ab 15 Uhr auswärts der SV Waren.
VFC: Kietzmann, Campe, Wolf, Pietsch, Haack, Klingenberg (73. Paul), Albrecht, Skeip, Bruhns, Sorgatz (94. Grote) und Siebrecht
Reserve: Labahn, Behm