Am gestrigen Samstag fanden in Rostock bei schönstem Herbstwetter die von TC Fiko organisierten Landestitelkämpfe im Crosslauf statt. Direkt hinter dem Ostseestadion mussten die 475 Teilnehmer aus über 30 Vereinen im Barnstorfer Wald einen anspruchsvollen Rundkurs von 800 Meter absolvieren. Mit schwierigen Bergauf- und ab Passagen, engen Kurven und unebenen Untergrund, der im Wechsel aus Rasen und Waldboden bestand, hatte diese Strecke wirklich alles zu bieten, was einen guten Crosslauf ausmacht. Im Männerfeld fand sich mit Tom Gröschel auch ein zweimaliger deutscher Marathonmeister bzw. diesjähriger WM-Teilnehmer wieder.
„Bei den Landesmeisterschaften war wirklich alles vertreten, was die Laufszene in Mecklenburg-Vorpommern zu bieten hat. Neben unzähligen Athleten von den Sportgymnasien waren auch die beste Triathleten des Landes am Start“, blickt Trainer Michael Hoder zurück. Unsere Leichtathleten konnten sich dabei mehr als teuer verkaufen. Nur mehrmals knapp verpassten sie den Gewinn einer Medaille. Am spannendsten machte es Friedrich Bierwerth über die 1600 Meter (5:54 Min.). In der Altersklasse M 10, einer der stärksten Altersklassen in der Spitze, verpasste er nur knapp um eine Sekunde den dritten Platz. „Auf den letzten 300 Metern konnte sich Friedrich immer mehr an seinen Kontrahenten heranarbeiten, leider ist uns in der letzten Kurve die Strecke sowie der Platz zum Überholen ausgegangen, sodass keine Möglichkeit mehr bestand, den Endspurt voll zu entfalten. Mit dieser starken Zeit hätte es für Friedrich in den anderen Altersklassen zum Sprung auf das Podium gereicht. Was ich für ihn persönlich doch schon etwas schade finde, dieser tolle Kampf hätte eine Medaille mehr als verdient gehabt“, macht Michael Hoder deutlich.
Auch Paul Albrecht hinterließ bei seinen ersten Titelkämpfen einen starken Eindruck. Mit großem Selbstvertrauen übernahm er in der Altersklasse M11 unbekümmert vom Start weg die Führung. Jedoch war das gegen seine erfahrene Konkurrenz etwas zu viel Offensive in der ersten Runde. Trotzdem konnte Paul auch in der zweiten Runde mit großen Kämpferherz das Tempo hochhalten und belohnte sich am Ende in einer Zeit von 6:02 Min. mit dem vierten Platz. Auch er verpasste die Bronzemedaille nur denkbar knapp um drei Sekunden. „Beide Jungs sind für mich auch ohne Medaillengewinn die absoluten Gewinner des Tages. Mit welchem Willen sie ans Limit gegangen sind, ist schon beeindruckend“, so ihr Trainer.
Für Ben Wollenburg waren es ebenfalls seine ersten Landesmeisterschaften. Auch er hinterließ bei seinem Debüt einen durchweg positiven Eindruck. Ruhig und clever laufend kam er in der Altersklasse M 9 über die 800 Meter in starken 2:52 Min. auf Platz sechs ins Ziel. Mit dieser Zeit verpasste Ben ebenso wie die anderen beiden Jungs nur knapp um drei Sekunden den Sprung auf das Podest. In der Altersklasse W 11, in der mit fast dreißig Teilnehmerinnen die meisten Läuferinnen am Start waren, holte sich Sophie Riebe (6:07 Min.) über die 1600 Meter Strecke nach großen Kampf einen tollen sechsten Platz. „Für Sophie war mental und körperlich nicht so einfach, darum können wir mit ihren sechsten Platz im Endeffekt zufrieden sein“, erklärt Michael Hoder. Auch Leni Meyer (6:29 Min.) schaffte als Zehnte den Sprung in die Top Ten. In der Altersklasse W 10 musste sie sich von Beginn an in viele Zweikämpfe um die Positionen verwickelt gegen fünfundzwanzig Kontrahentinnen ihren Weg durchs Feld suchen. Auch für Leni wäre bei etwas längerer Strecke noch eine bessere Platzierung möglich gewesen. Ebenfalls konnten Max Utnehmer (M10) und Pauline Tritten (W12) ihren Trainer überzeugen. Beide sind an ihrer absoluten Leistungsgrenze gelaufen und landeten am Ende in den jeweiligen Altersklassen auf Platz dreizehn. Unsere Jüngste, Lexi Höcker, lief in der W8 tapfer kämpfend auf Platz neunzehn. Bei den Frauen über die 4800 Meter holte sich Andrea Tritten in einer guten Zeit von 22:55 Min. den vierten Platz in der W 35.
„In Rostock war richtig hohes Leistungsniveau vorhanden. Manchmal standen in den einzelnen Altersklassen jeweils 20 bis zu 30 Kinder am Start, was auf so einer engen und anspruchsvollen Strecke schon eine große Herausforderung ist. Leider ist mit Kai Utnehmer unser schnellster Läufer kurzfristig ausgefallen. Ich bin mir sicher, dass er mit seiner Form eine große Chance auf einen Medaillengewinn gehabt hätte. Trotzdem hat es mich beeindruckt, mit welcher Moral und mit welchem Ehrgeiz wir uns bei den Titelkämpfen präsentiert haben. Wir haben absolut gezeigt, dass wir mit den Besten mithalten können“, zieht Michael Hoder ein durchweg positives Fazit.