Diese Veranstaltung hat Tradition: Die DDR-Liga-Aufsteiger und späteren Altherren-Bezirksmeister unseres Vereins werden am Freitagabend in gemütlicher Runde zusammensitzen, um in die Vergangenheit zurückzublicken und über das aktuelle Fußballgeschehen zu plaudern. „Dieses Treffen hat seinen festen Platz in unseren Terminkalendern. Wir freuen uns sehr darauf“, sind sich die ehemaligen Liga-Kicker Jürgen Pflichtbeil und Hans-Ulrich Rehfeldt einig.
Nicht fehlen darf dabei ihr damaliger Coach Egon Jeske, der zu den herausragenden Anklamer Trainern der vergangenen Jahrzehnte zählt. 1980 machte er als Verantwortlicher mit seinem Lok-Team den Aufstieg in die DDR-Liga perfekt. Vor den Augen von fast 2000 Fans wurden er und seine Kicker als Bezirksmeister ausgezeichnet. Ein Jahr später kamen sogar 5200 Zuschauer ins Werner-Seelenbinder-Stadion, als die Peenestädter am letzten Spieltag der Saison 1980/81 gegen Wittenberge den drohenden Abstieg durch einen erkämpften 3:1-Erfolg abwendeten. „Man kann sich mittlerweile gar nicht mehr vorstellen, was sich damals bei unseren Heimspielen im Stadion abgespielt hat. Die Stimmung war überwältigend. Als kleiner Verein ohne große finanzielle Möglichkeiten mussten wir zwar viel Lehrgeld zahlen, trotzdem haben die Fans immer zu uns gehalten. Im Schnitt kamen pro Spiel 3200 Zuschauer ins Stadion”, erinnert sich der Aufstiegstrainer. Noch heute kann er sich an jedes einzelne Spiel und jeden Torschützen erinnern. „Das, was wir in dieser Zeit gemeinsam erlebt haben, werden wir nie vergessen. Wir erzählen bei jeder Gelegenheit von der Zeit, in der in Anklam Fußball der zweithöchsten Spielklasse der DDR zu sehen war“, macht Egon Jeske deutlich. Für ihn und die weiteren Liga-Helden sollten der Aufstieg und der Klassenerhalt in den Jahren 1980 und 1981 nicht die letzten großen sportlichen Erfolge bleiben. Sie wurden 1996 Altherren-Bezirksmeister. „Alle wollten den Titel unbedingt nach Anklam holen“, weiß Egon Jeske noch genau, wie die beiden Finalspiele seiner damaligen Kicker gegen Rechlin abgelaufen sind. Zum krönenden Abschluss der Saison 1995/96 entschieden die Lok-Oldies das Hinspiel mit 2:1 zu ihren Gunsten. Mit demselben Ergebnis endete dank Toren von Ulli Zimmer und Holger Möller das zweite Aufeinandertreffen in Rechlin.
Auch diese Begegnungen dürften am Freitagabend im Werner-Seelenbinder-Stadion für Diskussionsstoff sorgen. Erinnern werden sich die Liga-Kicker bei ihrem Treffen auch an ihre bereits verstorbenen ehemaligen Mitspieler. „Klaus-Dieter Berkholz, Detlef Brandt, Holger Radtke, Axel Bäker, Volker Pietsch, Manfred Keil und Helmut Schulz waren dabei, als wir mit dem Liga-Aufstieg unseren größten sportlichen Erfolg feiern konnten. Sie hatten maßgeblichen Anteil daran, dass wir eine ganze Region ins Fußballfieber versetzt haben. Wir werden sie immer in guter Erinnerung behalten“, macht Jürgen Pflichtbeil deutlich.