„Kopf hoch, Jungs. Dann holen wir die ersten Punkte halt am nächsten Wochenende in Rostock.“ In enttäuschte und ratlose Gesichter ihrer Landesliga-Fußballer blickend haben die beiden Trainer Michael Höcker und Rainer Gütschow am Samstag direkt nach dem Abpfiff der Partie gegen Penkun damit begonnen, Aufmunterungs- und Aufbauarbeit zu leisten. Diese ist nach der fünften Pflichtspiel-Niederlage in Folge auch bitter nötig, zumal der erste Saisonsieg auf eigenem Rasen zum Greifen nah war. Bis zur 89. Minute führten unserer Kicker mit 1:0, am Ende stand es 1:2.
„So brutal ist der Fußball manchmal. Ich kann euch heute keinen großen Vorwurf machen. Unser Gegner ist in der Schlussphase mit einfachsten Mitteln zum Erfolg gekommen“, machte Michael Höcker nach Spielende im Mannschaftskreis deutlich, bevor die Akteure um Kapitän Michael Jeske sichtlich geknickt in Richtung Kabine schlichen. In der Runde der Verantwortlichen und Spieler fehlte Verteidiger Lars Pieper, der zeitgleich mit über dem Kopf gezogenen Trikot völlig frustriert minutenlang auf dem Rasen lag und auch von seinen Mitspielern nicht aufgemuntert werden konnte. Bei ihm saß der Stachel der Enttäuschung besonders tief, denn der Verteidiger avancierte in der Schlussphase zum großen Pechvogel. Bis zur 89. Minute waren es in erster Linie er und Sascha Pribbernow, die fehlerfrei und tadellos alles abräumten, was an hohen Bällen vom ersatzgeschwächten Gegner in Richtung VFC-Strafraum geflogen kam. In der 89. Minute machte Lars Pieper dann aber keine glückliche Figur, als er den entscheidenden Zweikampf gegen den Vorbereiter des Penkuner Ausgleichstreffers verlor. Und es kam noch bitterer für den Abwehrspieler: In der dritten Minute verschuldete er mit einem Foulspiel im eigenen Strafraum einen Elfmeter, den PSV-Doppeltorschütze Maciej Piotr Czyzewski eiskalt zum 1:2-Endstand verwandelte. Wie zuvor schon gegen Penzlin und auch gegen Bergen wurde unserer Elf somit erneut kurz vor Spielende Zählbares aus den Händen gerissen. „So ist es nun mal, wenn man in der Tabelle ganz unten drinsteht. Da hast du halt nicht das nötige Glück, das man mitunter braucht, um ein Spiel als Sieger zu beenden“, erklärte Toni Rabe. Er und der 17-jährige Youngster Till Venz, der bei seinem Heimdebüt auf der linken Angriffsseite einen positiven Eindruck hinterließ, hatten im zweiten Durchgang die beiden besten und zugleich einzigen Chancen, um das vorentscheidende 2:0 nachzulegen. Ansonsten blieben unsere Kicker in der Offensive über weite Strecken blass, ließen defensiv aber auch nichts anbrennen. Begonnen hatte das Duell gegen den PSV für die Akteure um Keeper Philipp Labahn verheißungsvoll. Bereits in der dritten Minute ließ sich David Schulz die Chance zur Führung nach Vorarbeit seines Bruders Sebastian nicht nehmen und vollende den ersten guten Angriff überlegt mit dem 1:0. In der Folgezeit blieben gefährliche Torraumszenen dann allerdings Mangelware, bis die Penkuner in den letzten Minuten ihre Schlussoffensive einläuteten und zum unterm Strich glücklichen Auswärtssieg kamen.
VFC: Labahn, Jeske (63. Winkelmann), Pribbernow, Pieper, D. Schult, Dreier (90. Albrecht), Venz, Rabe, Bruhns, S. Schulz, Grimm (61. Siebrecht)
Reserve: Liekfeldt