Emotionen pur: Als Schiedsrichter Roland Schwenn heute Nachmittag im Friedländer Hagedorn-Stadion zum Schlusspfiff ansetzte, kannte die Freude auf Seiten unserer Landesliga-Kicker keine Grenzen. Nach zuvor 13 sieglosen Punktspielen in Folge gab es für sie endlich wieder Grund zu jubeln. Als klarer Außenseiter angereist, setzte sich unser Team beim TSV 1814 durch einen Joker-Treffer von Youngster Maximilian Paul mit 1:0 (0:0) durch.

„Das war absolut nichts für schwache Nerven“, atmete Trainer Nils Gütschow Sekunden nach dem Abpfiff tief durch und richtete sich wenig später – im Mannschaftskreis stehend – mit emotionsgeladenen Worten an seine Kicker: „Männer, das war ein geiler Sieg. Das war Kampf, das war Leidenschaft! Und genauso kommen wir da unten wieder raus“, läutete der 35-Jährige das „Derbysieger-Tänzchen“ auf dem satten Grün ein. Auch die Tatsache, dass mit dem SV Kröslin (3:1 gegen Karlsburg/Züssow) und Empor Richtenberg (2:0 gegen Laage) zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf zeitgleich ebenfalls dreifach punkteten, trübte die gute Stimmung nicht. „Umso wichtiger ist es, dass wir heute als Sieger vom Platz gegangen sind. Wir haben definitiv kein gutes Fußballspiel gemacht. Darauf kam es aber auch nicht an. Es ging vielmehr darum, die Leidenschaft und Gier zu zeigen, die es in einem Derby braucht. Und das ist uns von der ersten bis zur letzten Minute gelungen“, betonte der Verantwortliche und stellte klar: „Ob Tim Kietzmann im Kasten, Paul Pietsch und Nico Möhr auf den Außenverteidiger-Positionen oder Marvin Schulz im Angriff: Alle haben heute ihr Herz auf dem Platz gelassen. Da kann man niemanden hervorheben. Ich bin unheimlich stolz auf dieses Team.“

Ein Garant für den zweiten Punktspielsieg unserer Landesliga-Elf in dieser Saison war zweifelsfrei Schlussmann Tim Kietzmann, der in der 29., 34. und 36. Minute mit drei starken Paraden den Friedländer Führungstreffer verhinderte. Auf der Gegenseite vergab Jan-Patrick Bruhns kurz vor der Pause per Distanzschuss die beste Chance unseres Teams im ersten Durchgang. Auch wenn die Gastgeber im spielerischen Bereich gefälliger agierten, versteckten sich die Kicker um John-Philipp Bruhns, der Phil Skeip (verletzt) erneut als Mannschaftskapitän vertrat, nicht und setzten in der Offensive einige Nadelstiche. So auch in der in der 65. Minute, als der kurz zuvor eingewechselte Angreifer Maximilian Paul sein Glück aus der Distanz versuchte und für seinen Mumm mit dem vielumjubelten Führungstreffer belohnt wurde. „Dieser Junge ist ein Wahnsinns-Typ. Er war auch diesmal wieder auf dem Punkt da und hat sofort den Abschluss gesucht“, lobte Nls Gütschow den Youngster, der ebenso wie sein A-Junioren-Mitspieler Fabian Grote in der 56. Minute in die Partie kam. Mit der Führung im Rücken blieben unsere Mannen nach ihrem Torerfolg mutig. Jan-Patrick Bruhns ließ in der 80. Minute freistehend vor dem gegnerischen Keeper die Riesenchance zum 2:0 ungenutzt, auf der Gegenseite verhinderte Tim Kietzmann in der umkämpften Schlussphase mit einer weiteren Glanztat den Ausgleich und rettete den knappen Auswärtssieg.

VFC: Kietzmann, Möhr, John-Philipp Bruhns, Pribbernow (56. Grote), Pietsch, Lietze (56. Paul), Wolf, Behm, Jan-Patrick Bruhns, Sorgatz und Schulz
Reserve: Labahn, Beyer, Beckmann