Die positive Nachricht vorneweg: Trotz aller Abstiegssorgen stimmen Moral, Einstellung und Zusammenhalt bei unseren Landesliga-Kickern auch weiterhin. Sie kämpften sich gestern Abend auf heimischem Rasen gegen den VfL Bergen beim Spielstand von 0:3 ab der 57. Minute in Unterzahl eindrucksvoll auf 2:3 heran, ehe der Flutlichtkick durch einen von an diesem Abend in der Summe zu vielen individuellen Aussetzern für die Entscheidung und den 2:4-Endstand sorgte.
„Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, die im zweiten Durchgang mit einem Mann weniger auf dem Platz überragend gefightet und sich großen Respekt verdient hat“, machte Trainer Nils Gütschow nach dem Abpfiff deutlich. Er stellte aber gleichzeitig klar: „Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt und in zu vielen Situationen falsche Entscheidungen getroffen.“ In der Tat verteilte unsere Elf in ihrem vierten Rückrunden-Punktspiel zahlreiche vortägliche Oster-Geschenke, die vom abgezockten Gegner aus Bergen dankend angenommen und mit Gegentoren bestraft wurden. „Wir haben uns das Leben selbst unnötig schwer gemacht“, ärgerte sich unser Coach. Los ging es bereits in der zwölften Minute: Nachdem John-Philipp Bruhns beim Spielaufbau entscheidend gestört wurde, riss Justin Pflichtbeil, der wenig später verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, seinen Gegenspieler mit beiden Händen zu Boden. Den unstrittigen Elfmeter verwandelten die Insulaner sicher zur Führung. Unsere Kicker versuchten ihr Offensiv-Glück vor der Pause in erster Linie mit Torschüssen aus der Distanz. Dabei agierten Paul Pietsch (21.), Dennis Wolf (26.) und Jan-Patrick Bruhns (3., 28.) allesamt glücklos. Auf der Gegenseite nutzte das Gäste-Team die sich bietenden Möglichkeiten konsequent: Als die Abseitsfalle in der 33. Minute nicht zuschnappte, gelang den Rüganern das 0:2. Pechvogel Johann Haack besiegelte in der 40. Minute mit einem Eigentor den 0:3-Pausenstand.
Der Verteidiger erlebte einen rabenschwarzen Fußballabend und sah in der 57. Minute nach einer Notbremse die rote Karte. Die zahlenmäßige Unterzahl steckten unsere Akteure in der Folgezeit erstaunlich gut weg. Sie kamen nur zwei Minute nach dem Platzverweis durch einen Treffer von John-Philipp Bruhns zum 1:3. Als sein jüngerer Bruder Jan-Patrick in der 68. Minute einen Freistoß von der Strafraumgrenze direkt zum 2:3 verwandelte, keimte Hoffnung auf einen möglichen Punktgewinn auf. Diese wehrte allerdings nicht lange, denn ein verunglückter Pass von Keeper Philipp Labahn leitete in der 71. Minute den Treffer zum 2:4-Endstand ein. Die letzte große Chance der Partie vergab Angreifer Marvin Schulz kurz vor dem Abpfiff. „Die Jungs haben in der zweiten Halbzeit aufopferungsvoll gekämpft und alles gegeben. Leider sind wir dafür nicht belohnt worden“, erklärte Nils Gütschow, dessen Elf ihr nächstes Punktspiel am 6. April ab 14 Uhr beim TSV Friedland bestreitet.
VFC: Labahn, Möhr, John-Philipp Bruhns, Pflichtbeil (16. Pribbernow), Haack, Jan-Patrick Bruhns, Wolf (89. Lietze), Behm, Pietsch (65. Grimm), Schulz und Paul (46. Grote)
Reserve: Kietzmann, Sorgatz