Für unser Leichtathletik-Talent Friedrich Bierwerth ging es an diesem Wochenende in Bad Doberan bei den Landesmeisterschaften im Mehrkampf darum, sich mit den vielseitigsten Nachwuchsathleten aus Mecklenburg-Vorpommern zu messen. Unser Talent eiferte dabei den deutschen Zehnkampf-Stars Leo Neugebauer oder Niklas Kaul nach. Er musste in der Altersklasse der 11-Jährigen einen Vierkampf absolvieren.
Gleich in der ersten Disziplin – dem Hochsprung – wurden deutliche Leistungsunterschiede sichtbar. Für Friedrich hieß es im Kampf um die Medaille, an den besten Hochspringern dranzubleiben, um nicht zu viele nötige Punkte liegen zu lassen. Die Sprunghöhe wurde im Rhythmus von 4 Zentimeter stetig erhöht. Am Ende gelang es ihm mit 1,32 Metern eine tolle neue persönliche Bestleistung hinzulegen. Damit lag er nach dem Hochsprung besser als erwartet auf Platz vier der Gesamtwertung, nur 22 Punkte hinter den ersten drei, die allesamt 1,36 Meter meisterten. Anschließend fehlte nach 16 Sprüngen im Hochsprung dann allerdings etwas die nötige Kraft für die zweite Disziplin. Im Weitsprung konnte sich Friedrich jedoch im dritten und gleichzeitig letzten Durchgang noch einmal steigern und mit soliden 4,01 Metern weiterhin den Anschluss an die Spitze halten.
Als dritte Disziplin folgte der Sprint über die 50 Meter, in dem er sich mit 7,82 Sekunden zwar auf Platz drei der Gesamtwertung vorarbeitete, persönlich trotzdem ein wenig enttäuscht wirkte. „Für mich als Trainer war es in diesem Moment wichtig, Friedrich das Positive aufzuzeigen. In so einem kräftezehrenden Mehrkampf musst du immer wieder mit Rückschlägen rechnen und kannst nicht immer persönliche Bestleistungen erwarten. Man muss versuchen, den Fokus aufrechtzuhalten. Das haben wir in der Pause vor der letzten und alles entscheidenden Disziplin – dem Ballwurf – versucht. Dort sind mit Abstand die größten Punkteunterschiede zu verzeichnen“, macht Trainer Michael Hoder deutlich. Friedrich gelang es, die nötige Konzentration im letzten Versuch abzurufen. Er schaffte mit einem technisch sauberen Wurf auf 37,50 Meter eine neue persönliche Bestleistung. Nach kurzen Warten war anschließend klar, dass es für eine Medaille gereicht hat. Er verbesserte er sich sogar noch um eine Position und landete mit 1451 Punkte auf dem zweiten Gesamtrang. Ihm fehlten in der Endabrechnung lediglich 30 Punkte zum Gewinn der Goldmedaille. „Wir sind erst seit ein paar Einheiten wieder voll im Training, dementsprechend kam der Medaillengewinn für mich schon etwas überraschend. Friedrich, der seit den Sommerferien in der Nähe von Greifswald lebt und extra nach Anklam zum Training kommt, hat sich in Bad Doberan selbst für den ganzen Aufwand, den er betreibt, belohnen können“, freut sich Michael Hoder für seinen Schützling.