Einen Punkt gewonnen oder zwei Zähler verloren? Eine Frage, die Trainer Nils Gütschow heute nach dem Abpfiff des Nachholspiels seiner Landesliga-Mannschaft gegen den Laager SV nicht so leicht beantworten konnte. „Wir haben es in der ersten Halbzeit nach unserem Führungstreffer leider versäumt, das eine oder andere Tor nachzulegen. Das ist uns im zweiten Durchgang leider zum Verhängnis geworden. Nichtsdestotrotz haben wir ein gutes Spiel gemacht“, kommentierte der 35-Jährige das 2:2 (1:0)-Unentschieden gegen den Tabellensiebten.
Mit dieser Aussage brachte es der Verantwortliche auf den Punkt, denn sieben Tage nach der 0:9-Pleite beim Spitzenreiter Penzliner SV zeigten unsere Kicker vor heimischem Publikum die erhoffte Reaktion. Sie waren gegen den Aufsteiger aus dem Landkreis Rostock in den ersten 35 Minuten klar tonangebend, strahlten trotz Abstiegssorgen die nötige Ruhe im Spielaufbau aus und ließen in der Defensive kaum etwas anbrennen. Ihnen gelang in der 20. Minute der zu diesem Zeitpunkt völlig verdiente Führungstreffer. Nach einem Eckball der Gäste schaltete Keeper Tim Kietzmann blitzschnell und setzte Angreifer Maximilian Paul mit einem langen Abschlag gut in Szene. Der 18-jährige A-Junior stellte in dieser Situation eindrucksvoll seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis und zirkelte das runde Leder aus 16 Metern Torentfernung zum 1:0 ins gegnerische Gehäuse. Mit dem Führungstreffer im Rücken erarbeitete sich unsere Mannschaft in der Folgezeit ein klares Chancenplus. Dennis Wolf und Paul Pietsch scheiterten in der 24. Minute nach starker Vorarbeit von Verteidiger Nico Möhr, der an diesem Tag zu den Besten auf Seiten unseres Clubs zählte, binnen weniger Sekunden ebenso am Laager Keeper, wie wenig später Maximilian Paul (31.). Auf der Gegenseite kreuzten die Landesliga-Neulinge in der 34. Minute erstmals gefährlich in unserem Strafraum auf, wobei Tim Kietzmann mit zwei starken Paraden den drohenden Ausgleich verhinderte. „Tim war auch heute wieder ein überragender Rückhalt unseres Teams“, lobte Gütschow den Schlussmann, der in der zweiten Halbzeit deutlich mehr zu tun bekam.
Nachdem die Gäste in der Pause gleich mit drei Auswechslungen auf das Geschehen im ersten Durchgang reagierten, entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein offener Schlagabtausch. „Es war ein Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten. Beide Mannschaften haben sich bis zum Abpfiff nichts geschenkt und voll auf Sieg gespielt“, machte unser Landesliga-Trainer deutlich. Vom Ausgleichstreffer der Laager in der 64. Minute durch einen verwandelten Strafstoß und dem 1:2 in der 77. Minute nach einem Eckball ließ sich seine Elf nicht aus der Bahn werfen. „Obwohl uns sowohl in der Offensive als auch in der Defensive in vielen Situationen das nötige Glück fehlte, hatten wir auf das zweite Gegentor prompt eine Antwort parat“, erklärte Gütschow. Wiederum war es Maximilian Paul, der den Ball in der 79. Minute nach einer von André Dreier getretenen Ecke zum 2:2-Ausgleich ins Gehäuse beförderte. Er läutete mit diesem Treffer eine dramatische und nervenaufreibende Schlussphase ein, in der unseren Kickern das Siegtor trotz großer Bemühungen nicht gelingen sollte. Reichlich Pech hatte in der 83. Minute Mannschaftskapitän Phil Skeip, dessen abgefälschter Schuss nur an der Torlatte landete.
„Natürlich hätten wir das Spiel gern gewonnen, am Ende ist das Unentschieden aufgrund der Chancenverteilung im zweiten Durchgang aber keinesfalls unverdient. Ich bin sehr froh darüber, dass wir in dieser schwierigen Situation als gesamter Verein zusammenhalten und alle gemeinsam um den Klassenerhalt kämpfen. Zum Kader zählten neben den beiden A-Junioren Maximilian Paul und Fabian Grote auch mehrere Akteure aus unser zweiten Männer-Mannschaft und unserem Ü35-Team“, erklärte Gütschow. Schon am Donnerstag steht unsere Landesliga-Kicker das nächste Heimspiel auf dem Programm. Dann empfangen sie ab 20 Uhr den Tabellenvierten VfL Bergen.
VFC I: Kietzmann, Möhr, Pflichtbeil, Dreier, Haack, Pietsch (70. Krüger), Wolf, Behm, Skeip, Sorgatz und Paul
Reserve: Merklinghaus, Raßmann, Lietze, Grote, Beckmann