Das dürfte eine emotionale Angelegenheit werden: Wenn unser Landesliga-Team am Sonntag ab 14 Uhr im heimischen Werner-Seelenbinder-Stadion zum Freundschafts-Kick gegen Nordost-Regionalligist BFC Dynamo aufläuft, wird David Schulz das Team zum letzten Mal als Mannschaftskapitän auf den Rasen führen. Der 32-jährige Familienvater hat vor wenigen Wochen nach dem geglückten Klassenerhalt das Ende seiner aktiven Laufbahn verkündet.
Den Entschluss, die Fußballschuhe nach Abschluss der Saison 2022/23 an den Nagel zu hängen, hat David Schulz schon vor einer ganzen Weile gefasst. „Seitdem ich bei den Männern spiele, arbeite ich im ganzjährigen Schichtbetrieb. Da habe ich im Laufe der Jahre viele Urlaubstage und Überstunden geopfert, um auf dem Fußballplatz stehen zu können, was ich immer auch gerne gemacht habe. Eine wesentliche Rolle spielte bei der Entscheidung neben den kleineren und größeren Wehwehchen die Familie“, so der Kicker, der bereits als sechsjähriger Steppke im Trikot unserer F-Junioren auflief.
Er freut sich nun darauf, zukünftig mehr Zeit mit Freundin Tini und Töchterchen Mia verbringen zu können. Seinen größten sportlichen Erfolg landete „Schmulle“, wie er von Mitspielern, Trainern und Freunden genannt wird, in der Saison 2010/11, als er mit den Männern den Aufstieg in die Verbandsliga feierte. „Mein großes Ziel als Nachwuchsspieler war es, den Sprung in die erste Männer-Mannschaft zu schaffen und in die Verbandsliga aufzusteigen. Das hat gleich in meinem zweiten Jahr geklappt“, erinnert sich David Schulz zurück.
Er blickt zufrieden in den Rückspiegel: „Ich habe immer alles für den Verein gegeben und habe auf dem Platz so ziemlich alles erlebt, was man erleben kann. Ich denke, dass ich für mich mit fünf Spielzeiten in der Verbandsliga das Maximum erreicht habe. Zu einem der schönsten Momente zählt natürlich ganz klar der Verbandsliga-Aufstieg. Mich hat es aber auch mit Stolz erfüllt, dass ich die Erste im letzten Jahr als Kapitän aufs Feld führen durfte. Das ist nicht selbstverständlich und muss man sich erarbeiten. Über die Jahre sind zudem Freundschaften entstanden, die ich nicht mehr missen möchte. Es war mir eine große Freude, unter anderem mit André Dreier und Phil Skeip zusammen auf dem Platz zu stehen.“
Er weiß, dass die Herausforderungen für unser erstes Männer-Team nach dem geglückten Klassenerhalt nicht kleiner werden: „Es ist im Team viel Erfahrung verloren gegangen in den letzten zwei Jahren. Dennoch sehe ich das Potenzial, in der Landesliga bestehen zu können. Jetzt sind Andere gefragt, mehr Verantwortung zu übernehmen und voranzugehen. Ich hoffe, dass die Jungs den Teamspirit, den wir in der Rückrunde nach und nach entwickelt haben, mit in die neue Saison nehmen. Und das der eine oder andere auch mal bereit ist, andere Dinge etwas hinten anzustellen, um der Mannschaft zu helfen.“
Seinem Heimatverein bleibt David Schulz nicht nur als Trainer erhalten. Er wurde kürzlich bei der Mitgliederversammlung in den Vorstand gewählt. „Ich möchte, dass die Kinder gerne zum VFC kommen. Sie sollen sich mit dem Verein identifizieren und stolz darauf sein, unsere Vereinsfarben zu tragen. Wir haben in Anklam eine tolle Anlage. Mit Blick auf die Kommunikation untereinander sehe ich großes Verbesserungspotenzial. Ich würde mir wünschen, dass wir und die Vereine aus den umliegenden Gemeinden zukünftig mehr miteinander statt gegeneinander arbeiten“, betont der Peenestädter. Er gibt sein Wissen seit sechs Jahren als Trainer an die Talente unseres Vereins weiter. „Mein Anspruch ist es, die Kinder so gut ich kann auszubilden und meine gesammelten Erfahrungen an sie weiterzugeben. Natürlich möchte ich auch Vorbild sein und ihnen menschliche Werte, wie unter anderem Respekt, Toleranz und Disziplin mit auf den Weg geben. Das ist nicht nur auf dem Fußballplatz von Bedeutung“, macht David Schulz deutlich.
Auch wenn etwas Wehmut mit im Spiel ist, freut er sich auf seine letzte Partie im Landesliga-Trikot unseres Clubs, das am Sonntag um 14 Uhr angepfiffen wird: „Gegen den BFC Dynamo aufzulaufen, ist für mich noch mal was Besonderes. Ich hoffe, dass viele Zuschauer ins Stadion kommen, um uns zu unterstützen.“