Zum Zuschauen verdonnert: Nachdem unser Landesliga-Kicker Lukas Behm am vergangenen Wochenende beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen den Grimmener SV kurz vor dem Abpfiff seine fünfte gelbe Karte in dieser Saison sah, muss er sich morgen Abend ab 19 Uhr im Derby beim TSV Friedland mit der Zuschauerrolle begnügen. Vor dem prestigeträchtigen Auswärtsspiel stellte er sich unseren Fragen.
Wie sehr wurmt es dich, dass du am Mittwochabend nicht aktiv ins Geschehen eingreifen kannst?
Es ist schon sehr bitter, meinem Team in Friedland nicht auf dem Platz helfen zu können. Gerade die Derbys gegen den TSV sind in der Vergangenheit immer etwas ganz Besonderes gewesen. Da hat jeder Bock darauf, zu spielen. Trotzdem vertraue ich den Männern auf dem Feld und bin fest davon überzeugt, dass jeder alles geben wird und wir die drei Punkte mit nach Anklam nehmen werden.
Dein Team kann nach acht Spieltagen als Tabellenzweiter 19 Zähler auf der Habenseite vorweisen. Du dürftest rundum zufrieden sein, oder?
Hätte mir im Sommer jemand gesagt, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison 19 Punkte auf dem Konto haben, hätte ich ihn wohl für verrückt erklärt. Wir wussten zwar, dass wir viel Qualität und Potenzial in unserer jungen Mannschaft haben. Dass wir gleich zu Beginn eine derartige Siegesserie hinlegen, war aber nicht zu erwarten. Wir sind als Team sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Wir wissen aber auch, dass wir uns darauf nicht ausruhen dürfen und weiter hart arbeiten müssen.
Warum verläuft die Saison aus deiner Sicht bisher so erfolgreich?
Ein Grund dafür ist ganz klar der Zusammenhalt innerhalb des Teams. Wir unternehmen nach den Spielen mehr miteinander, bleiben länger zusammen in der Kabine sitzen und quatschen miteinander. Ich finde, dass sich das sehr auf die Spiele und aufs Training auswirkt. Jeder gibt auf dem Spielfeld alles für den anderen. Ein weiterer Grund ist unser breiter Kader. In den letzten Jahren gab es häufig Spieltage, an denen uns nur elf Leute zur Verfügung standen. Dieses Problem besteht momentan glücklicherweise nicht.
Was zeichnet dein Team aus?
Das sind vor allem der Kampfgeist und die Moral. Egal, ob wir in hitzigen Spielen in Rückstand geraten sind oder ob wir knapp geführt haben, als Mannschaft konnten wir die schwierigen Phasen sehr gut meistern.
Wo siehst du Steigerungspotential?
Luft nach oben haben wir unter anderem mit Blick auf unsere Spielweise. In manchen Situationen ist es noch zu viel Harakiri und zu wenig Fußball. Unsere Schwächen sind uns allerdings bewusst und wir versuchen, diese von Spiel zu Spiel zu minimieren.
In den vergangenen Jahren ist deine Mannschaft im Abstiegskampf stets unter Druck gewesen. Wie fühlt es sich an, befreit aufspielen zu können?
Wenn man in der Tabelle oben steht und einen kleinen Vorsprung auf die unteren Platzierungen hat, geht man natürlich mit weniger Druck in die Spiele. Wir sind uns aber dessen bewusst, dass wir in jedes Spiel mit voller Konzentration und absoluten Willen gehen müssen. Wir brauchen schließlich noch einige Punkte, um ein entspannteres Saisonende als in den letzten Jahren zu haben.
Was traust du deiner Mannschaft in dieser Saison zu?
Einiges! Wenn wir weiterhin so zusammenhalten und in jedem Spiel unser Bestes geben, sehe ich uns am Ende auf einem Rang in der oberen Tabellenhälfte. Wo genau, bleibt abzuwarten.