Das Schuften für die Spielzeit 2023/24 beginnt: Bevor die Regionalliga-Fußballer des BFC Dynamo am 7. Juli im heimischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark mit der Saisoneröffnung gegen Bundesligist Hertha BSC das Highlight der Vorbereitung erwartet, werden sie ab Donnerstag die Vorzüge des Anklamer Werner-Seelenbinder-Stadions „genießen“. Das Berliner Team absolviert ein viertägiges Trainingslager in der Peenestadt. Die kommende Saison hat es für den ambitionierten Hauptstadtklub in sich, zumal der Meister der Regionalliga Nordost direkt in die 3. Liga aufsteigt.
Abgerundet wird das Trainingslager des Regionalliga-Sechsten der Vorsaison am 2. Juli ab 14 Uhr mit einem Freundschaftsspiel gegen unser Landesliga-Team. „Der Kontakt zum Traditionsverein BFC Dynamo ist über den Hauptsponsor unserer ersten Männer-Mannschaft, Steffen Peter, zustande gekommen“, klärt Vorstandsmitglied Reinhard Lüdemann auf. Er freut sich auf den Viertligisten aus der Bundeshauptstadt: „Die Berliner wollen in der neuen Spielzeit ein entscheidendes Wörtchen im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga mitreden.“ Dynamo-Vizepräsident Karsten Valentin überzeugte sich vor wenigen Wochen persönlich von den optimalen Trainingsbedingungen im Werner-Seelenbinder Stadion. „Der Regionalligist wird mit über 30 Spielern, Verantwortlichen und Betreuern nach Anklam kommen“, blickt Reinhard Lüdemann voraus. Neben dem Testkick gegen die Landesliga-Fußballer unseres Vereins haben Trainer Heiner Backhaus und sein Team sechs Trainingseinheiten im Anklamer Stadion geplant.
Der BFC Dynamo bestimmte einst maßgeblich das Niveau der Oberliga, der höchsten Spielklasse in der damaligen DDR. Die Hauptstädter errangen in den 70er und 80er Jahren ihre größten Erfolge. So gelang es ihnen zehnmal in Folge, die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Über die Landesgrenzen hinaus blieb der Verein ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt. Er bestritt 60 Spiele in den Europäischen Fußballwettbewerben und sorgte gleich bei seinem ersten Auftritt auf internationaler Ebene für Furore. So schied der Klub in der Saison 1971/72 im Europapokal der Pokalsieger erst im Halbfinale gegen Dynamo Moskau nach Elfmeterschießen aus. Mit der deutschen Wiedervereinigung kam für den BFC allerdings der sportliche Abstieg. Ein Großteil der Spieler nutzte lukrative Angebote, um sich in Richtung Bundesliga zu verabschieden. Fehlinvestitionen und fehlender Überblick bei den Verantwortlichen taten ein Übriges. Ende 2001 meldete der Verein Insolvenz an und verlor die Spielberechtigung für die Oberliga. Seitdem wurden mehrere Versuche unternommen, an alte Erfolge anzuknüpfen. Dass der Berliner Verein überhaupt noch existiert, ist zu großen Teilen der Verdienst der Fans, die in den schwierigen Zeiten alles daransetzten, ihren Klub zu retten und viel Verantwortung im Vereinsleben übernahmen. 2004 stiegen die Berliner in die Oberliga auf, zehn Jahre später folgte der Aufstieg in die Regionalliga.