„Oh wie ist das schön“-Gesänge am Spielfeldrand, lautstarke „Derbysieger“-Rufe auf dem Platz und mittendrin in der Jubeltraube ein sichtlich erleichterter Präsident Jörg Hasselmann: Grenzenlose Freude machte sich gestern Abend im Werner-Seelenbinder-Stadion unter den Landesliga-Kickern, Verantwortlichen und Anhängern unseres Clubs breit. In einem äußerst unterhaltsamen Flutlichtkick setzten die Akteure um Mannschaftskapitän David Schulz mit ihrem verdienten 4:1-Erfolg gegen den TSV Friedland ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um den Klassenerhalt.
„Freitagabend, Flutlicht und dann solch’ ein Spiel: Besser geht’s nicht“, freuten sich Trainer Nils Gütschow und Phil Skeip nach dem Schlusspfiff über einen rundum gelungenen Fußballabend, der nicht lange brauchte, um Fahrt aufzunehmen: In der Defensive zeigten sich Keeper Philipp Labahn und seiner Vorderleute von der ersten Minute an hellwach, vor dem gegnerischen Kasten hatten Phil Skeip (5.) und Philipp Sorgatz (9.) frühzeitig zwei gute Chancen. In die Karten spielte unserem Team sechs Tage nach dem 6:2-Erfolg beim FC Neubrandenburg II der Führungstreffer in der 14. Minute: Verteidiger Christoph Campe brachte aus runde Leder gefährlich vor das TSV-Gehäuse, Jan-Patrick Bruhns vollendete kaltschnäuzig zum 1:0. „Der überzeugende Sieg gegen die FCN-Zweite in der Vorwoche hat uns unheimlich gutgetan. Das war gegen Friedland deutlich zu spüren. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, wahrscheinlich eine der besten seit langer Zeit. Das wurde auch von den Zuschauern honoriert“, erklärte Phil Skeip, der an diesem Abend mit einer überragenden Leistung aus einer starken Mannschaft herausragte. Der 31-jährige Mittelfeldspieler nahm in der 23. Minute nach einem Foulspiel an Philipp Sorgatz bei einem Freistoß aus knapp 20 Metern genau Maß und traf zum 2:0. Auf der Gegenseite ließ unsere Defensiv-Abteilung um Routinier André Dreier und das Youngster-Duo Paul Pietsch/Johann Haack die Friedländer Offensive kaum zum Zuge kommen. Wenn doch mal ein Ball durchrutschte, war Keeper Philipp Labahn zur Stelle. „Lappi ist aktuell richtig gut drauf und strahlt viel Sicherheit aus“, so Phil Skeip, der das 3:0 in der 39. Minute glänzend vorbereitete und Torschütze Philipp Sorgatz perfekt bediente.
„Einstellung, Kampfgeist, Kreativität, Einsatz: Es hat in unserem Spiel vor allem im ersten Durchgang an nichts gefehlt“, strahlte Nils Gütschow nach dem Abpfiff. Auch wenn die Gäste etwas stärker aus der Pause kamen und mit Blick auf ihre Offensivbemühungen die Schlagzahl erhöhten, hatten unsere Mannen in der 51. Minute die erste dicke Chance der zweiten Halbzeit. Nach Freistoß von André Dreier traf Christoph Campe per Kopf zum 4:0, das Schiedsrichter-Gespann entschied allerdings auf Abseits und erkannte den Treffer nicht an. Diese Situation hatte den einzigen Wehrmutstropfen an diesem Abend zur Folge, denn die beiden TSV-Kicker Heinz Bleeck und Thore Anterhaus rasselten beim Freistoß aneinander. Letzerer wurde am Kopf getroffen und spielte anschließend zwar eine Weile weiter, blieb in 68. Minute dann aber auf dem Rasen liegen und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. „Wir wünschen Thore an dieser Stelle alles Gute und hoffen, dass er schnell wieder auf den Fußballplatz zurückkehren kann“, machte Nils Gütschow deutlich. Als die Friedländer den Rückstand in der 60. Minute durch Tino Becker verkürzten, stand Anterhaus noch auf dem Platz.
Nach der viertelstündigen Unterbrechung setzte Phil Skeip in der 97. Minute mit einer weiteren herausragenden Aktion den Schlusspunkt. Er narrte bei seinem Solo gleich mehrere TSV-Verteidiger und drückte den Ball zum 4:1-Endstand über die Torlinie. „Auch wenn Phil heute den Unterschied gemacht hat, war es von Anfang bis Ende eine ganz starke Leistung der gesamten Mannschaft. Hut ab vor den Jungs“, lobte Nils Gütschow seine Team, das nach dem vierten Rückrunden-Sieg 24 Punkte auf dem Konto vorweisen kann. Nächster Gegner unserer Landesliga-Elf ist am 7. Mai ab 14 Uhr auswärts der VFL Bergen
VFC: Labahn, Campe, Pietsch, Schulz, Haack, Dreier, Behm, Grimm (95. Möhr), Skeip (98. Wolf), Bruhns (85. Klingenberg), Sorgatz
Reserve: Kietzmann