Auch wenn der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf ausgeblieben ist: Dieser Auftritt macht mit Blick auf die anstehenden Aufgaben durchaus Mut. „Ob Einsatzbereitschaft, Kampfgeist oder die gezeigte Leistung: Vieles hat gestimmt, nur das Endergebnis nicht“, fassten es die beiden Interimstrainer Nils und Rainer Gütschow heute Nachmittag treffend zusammen. Sieben Tage nach dem blutleeren Auftritt beim SV Hanse Neubrandenburg zeigte die Formkurve unserer Landesliga-Mannschaft im letzten Heimspiel vor der Winterpause gegen Empor Richtenberg zwar deutlich nach oben, belohnt wurde sie für ihren über weite Strecken der Partie überzeugenden Auftritt aber nicht. Trotz zwischenzeitlicher 1:0-Führung mussten sich unsere Kicker am Ende mit 1:2 geschlagen geben. Dabei erwiesen sich zwei Standard-Gegentore als Stimmungskiller.
Zwar saß der Stachel der Enttäuschung nach dem Abpfiff tief, Anlass zum Trübsalblasen sah das seit Anfang der Woche für die unsere Mannschaft verantwortliche Vater-Sohn-Gespann aber nicht: „Kein Vorwurf an die Jungs, die ein gutes Spiel gemacht haben und den Platz erhobenen Hauptes verlassen konnten. Heute hat uns das nötige Quäntchen Glück gefehlt, was es in unserer aktuellen Situation braucht. Wenn es uns gelingt, in den nächsten Spielen an diese Vorstellung anzuknüpfen, kommen wir in der Tabelle auch unten raus.“ Nils und Rainer Gütschow hatten im Vorfeld der Partie gegen den Tabellenachten nichts unversucht gelassen, um unser Landesliga-Team wieder in die Erfolgsspur zu kriegen: „Nach einer gelungenen Trainingswoche ist die Mannschaft gut vorbereitet in die Partie gegangen. In den Spieltag sind wir mit einem gemeinsamen Frühstück gestartet.“ Zudem wurden mit André Dreier und Michael Jeske zwei erfahrene Kicker reaktiviert. Neben ihnen stand Mannschaftskapitän David Schulz nach langer Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf. Alle drei hatten maßgeblichen Anteil daran, dass die Defensive nach zuletzt 30 Gegentreffern in sechs Spielen deutlich stabiler präsentierte.
Bis in die Haarspitzen motiviert übernahmen unsere Akteure in ihrem vorletzten Punktspiel des Jahres von Beginn an das Zepter des Handels. Angreifer Arne Siebrecht vergab in der zwölften Minute die erste gute Chance, als er nach Pass von Michael Jeske nur das Außennetz des gegnerischen Kastens traf. Kein Glück im Abschluss hatte anschließend auch Phil Skeip, der von Marvin Schulz per Kopf stark in Szene gesetzt wurde. Den Schuss unseres in dieser Saison torgefährlichsten Landesliga-Kickers konnte der gegnerische Keeper in der 24. Minute allerdings entschärfen. Gleiches Bild in der 45. Minute: Wieder kam Phil Skeip zum Abschluss, wieder parierte der SG-Schlussmann stark. Der letzte Höhepunkt in der ersten Halbzeit sollte diese Aktion aber nicht bleiben. Diesen hielten die beiden Landesliga-Rückkehrer parat: André Dreier bediente in der Nachspielzeit Michael Jeske, der das runde Leder per Kopf zur viel umjubelten Führung in die Tormaschen beförderte. „Dieser Treffer war überfällig und der verdiente Lohn für eine gute erste Halbzeit“, betonte Nils Gütschow.
Die kalte Dusche folgte in der 55. Minute, als der Richtenberger Marc Albrecht einen Freistoß aus 18 Metern direkt zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Doppelt bitter: Auch Gegentor Nummer zwei an diesem Nachmittag resultierte in der 75. Minute aus einem Freistoß. „Wir wollten Standard-Situationen des Gegners unbedingt vermeiden. Das ist uns leider nicht gelungen“, ärgerte sich Rainer Gütschow. Trotz Schlussoffensive unserer Elf blieb es am Ende beim 1:2. Die beste Chance zum Ausgleich vergab kurz vor Schluss Johannes Grimm. Im letzten Punktspiel vor der Winterpause tritt unser Landesliga-Team am kommenden Samstag ab 13 Uhr beim direkten Tabellennachbarn FSV Malchin an.
VFC: Kietzmann, Rogee, Jeske, Campe, D. Schulz (81. Grimm), Dreier (87. Pribbernow), Albrecht (65. Behm), Skeip, Bruhns, M. Schulz und Siebrecht
Reserve: Labahn, Sorgatz, Ludwig, Bull