Die erhitzen Gemüter sind wieder abgekühlt, die Aufarbeitung der knappen Derby-Niederlage ist in vollem Gange: Unsere Landesliga-Kicker haben den mit Spannung erwarteten Flutlicht-Kick beim Tabellenzweiten TSV Friedland am Freitagabend vor 150 Zuschauern knapp mit 1:2 (0:0) verloren – und das unterm Strich verdient. Beleg für das leistungsgerechte Endergebnis: Bester Mann auf dem Platz war Keeper Tim Kietzmann, der einen „Sahnetag“ erwischte und gleich vier hochkarätige Torchancen des TSV in überragender Manier entschärfte.
Kampf, Leidenschaft, Emotionen: Das Derby hielt, was es im Vorfeld versprach: „Es war das erwartet umkämpfte Spiel, in dem sich beide Mannschaften von der ersten bis zur letzten Minute nichts geschenkt haben. Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Hut ab vor unseren vier A-Junioren, die ihre Sache gegen abgezockte Friedländer richtig stark gemacht haben“, lobte Trainer Michael Höcker nach dem Abpfiff die vier Youngster Lucas Klingenberg, Marvin Gladrow, Raffael Boettcher und Marvin Schulz. Letzterer kam am Freitagabend erstmals in der Herren-Landesliga zum Einsatz. „Schulzi hat die Bälle in der ersten Halbzeit vorne gut festgemacht. Es war es ein gelungenes Debüt für ihn“, befand der Trainer. Gute Noten verdienten sich vor allem Lucas Klingenberg und Marvin Gladrow, die die zuletzt äußert torhungrige TSV-Offensive zusammen mit den beiden weiteren Abwehrspielern Sascha Pribbernow und Till Venz im ersten Durchgang nur selten zum Zuge kommen ließen. Nur einmal brannte es im Strafraum unserer Elf vor der Pause lichterloh, als Tim Kietzmann in der 37. Minute einen Schuss aus Nahdistanz glänzend abwehrte. Auf der Gegenseite vergab Arne Siebrecht in der 45. Minute die beste Möglichkeit zur Führung. Nach seinem Distanzschuss streichelte das runde Leder nur die gegnerische Torlatte.
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit wendete sich das Blatt mit dem Wiederanpfiff zu Gunsten des Tabellenzweiten, der die Schlagzahl im zweiten Spielabschnitt erhöhte und bei seinen Angriffsbemühungen zielstrebiger agierte. „Wir konnten nach der Pause leider nicht mehr an die gute erste Halbzeit anknüpfen. Friedland hatte viel mehr Strafraum-Aktionen. Letztendlich geht das Ergebnis deshalb auch in Ordnung. Die Gastgeber haben in den entscheidenden Momenten schneller geschalten und waren cleverer“, machte Phil Skeip deutlich. In der 49. und 51. Minute konnte Torhüter Tim Kietzmann sein Team mit zwei Glanztaten noch vor dem Rückstand bewahren, in der 63. Minute zappelte das runde Leder dann aber doch in den Tormaschen. Bitter aus Sicht der Höcker-Mannen: Dem Führungstor der Gastgeber ging eine von im zweiten Durchgang mehreren strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen voraus. Direkt vor dem 1:0 entschied Diana Räder-Krause auf Freistoß zu Gunsten der Platzherren, nachdem André Dreier einen Zweikampf im Mittelfeld gewann. „Eine Fehlentscheidung“, ärgerte sich der Kapitän nach dem Abpfiff. Vom Gegentreffer zeigte sich sein Team in der Folgezeit unbeeindruckt: Nach gutem Pass von Philipp Sorgatz nutzte Torjäger Arne Siebrecht den ersten guten Angriff im zweiten Durchgang zum 1:1-Ausgleich (70.) und läutete mit diesem Treffer eine turbulente Schlussphase ein. Nur wenig später war es wiederum Tim Kietzmann, der den erneuten Rückstand mit einer Glanztat verhinderte, bevor der Elf von Trainer Heinz Dahms in der 83. Minute nach einem schnell ausgeführten Freistoß dann doch noch der Siegtreffer gelang. Auch dieses Tor sorgte für Gesprächsstoff, denn „der Freistoß wurde fernab vom eigentlichen Tatort ausgeführt“, stellte André Dreier klar. In der Schlussphase stemmten sich unsere Kicker gegen die drohende Niederlage, Torgefahr konnten sie aber nicht mehr erzeugen.
Ihr nächstes Punktspiel bestreiten unsere Kicker am kommenden Samstag ab 14 Uhr auf eigenem Rasen gegen den SV Görmin.
VFC: Kietzmann, Venz, Gladrow, Pribbernow. Klingenbeil, Dreier, Rogee (83. Boettcher), Siebrecht, Skeip, Sorgatz, Schulz (59. Ludwig)
Reserve: Behm