Wer in den nächsten Tagen in Anklam vermehrt Menschen joggen sieht, muss sich nicht wundern. Unter ihnen dürften einige unserer Landesliga-Fußballer sein. Sie beteiligen sich ab morgen an einer vom Fanprojekt des Turn- und Sportvereins Neukalen und Intersport Carre Rostock initiierten Lauf-Challenge. „Ein Arbeitskollege hat mich gefragt, ob die Teilnahme an diesem Wettbewerb was für uns wäre, um ein wenig aus dem tristen Alltag rauszukommen. Daraufhin haben wir zugesagt“, klärt Trainer Michael Höcker auf.
Worum geht es bei der landesweiten Lauf-Challenge, an der sich neben unseren Landesliga-Kickern unter anderem die Clubs des Rostocker FC, Feldberger SV, FC Aufbau Sternberg, FC Dynamo Lüneburg, FV Wokuhl, Gnoiener SV sowie Intersport Carre, Kickers JuS, SG Wöpkendorf und TuS Neukalen 1990 beteiligen? Mit Hilfe einer Running-App wird aufgezeichnet, welche Spieler wo gelaufen sind und wieviele Kilometer in welcher Zeit und Durchschnittsgeschwindigkeit zurückgelegt haben. Wöchentlich sollen die Ergebnisse der Teams ausgewertet werden. Die Endabrechnung laufe über die sozialen Medien. „Wir wollen alle Leute motivieren, nicht nur Fußballer“, sagt Jens Kaczorak vom Organisations-Team. Für den Sieg gibt es keine Mega-Preise. Darum gehe es auch gar nicht. Vielmehr soll die Aktion das Gemeinschaftsgefühl auslösen, dass man wieder Kontakt zu anderen bekomme. Die derzeitige Situation sei nicht nur wirtschaftlich eine große Belastung für die gesamte Gesellschaft. „Auch im gesellschaftlichen Bereich, ob Kultur oder Sport, ist es schwierig, positive Momente zu gestalten. Aber genau diese Bereiche sind es, um die wir als Gesellschaft kämpfen müssen“, meint der Neukalener. „Im Moment können wir uns auf dem Platz nicht battlen.“ Also müsse es anders gehen.
Ursprünglich gingen die Verantwortlichen des TuS Neukalen davon aus, sich mit ein oder zwei Mannschaften zu messen, die Bock auf eine Herausforderung haben. Doch dann meldeten sich innerhalb weniger Stunden 15 Teams aus ganz Mecklenburg-Vorpommern auf den Aufruf. Es hätten noch weitaus mehr sein können, so viele Anfragen hatten die Organsiatoren. Doch mehr als 15 könnten nicht koordiniert werden. Bevor die Challenge gestern gestartet ist, haben die Mitglieder des TuS im Januar die App getestet.