Erst Pechvogel, dann Siegtorschütze: Ein Wechselbad der Gefühle hat am Freitagabend beim Flutlicht-Kick gegen den SV Hanse Neubrandenburg unser Landesliga-Kicker Maik Ebert erlebt. Bevor er seine Mannschaft in 85. Minute zum verdienten 3:2-Auswärtssieg köpfte, traf der Abwehrspieler ebenfalls per Kopf zum 2:2-Ausgleich ins eigene Netz. Er stand in der ersten Halbzeit zudem im Mittelpunkt des Geschehens, als die Viertorestädter vom Schiedsrichter einen Elfmeter zugesprochen bekamen.

Für schwache Nerven war das intensive Duell beim Verbandsliga-Absteiger nichts. „Die Zuschauer haben einiges geboten bekommen. Schon bei der Anprache in der Kabine ist unseren Jungs anzumerken gewesen, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Wir waren von Anfang an richtig gut drin im Spiel“, freute sich Trainer Michael Höcker, der sein Team gemeinsam mit Co-Trainer Ronny Pflichtbeil gut auf den Gegner eingestellt hatte. „Auch wenn wir vor der Pause keinen Treffer erzielten konnten, waren wir die bessere Mannschaft. Nur bei unseren Angriffen haben wir in einigen Situationen nicht die richtige Entscheidung getroffen“, erklärte der Verantwortliche. Maßgeblichen Anteil daran, dass seine Mannschaft zur Pause nicht in Rückstand lag, hatte Keeper Philipp Labahn. Wie schon am ersten Spieltag im Heimspiel gegen Aufsteiger SV Waren hielt er auch in Neubrandenburg einen Elfmeter (33. Minute). Zuvor war ein Hanse-Kicker nach einem Zweikampf mit Verteidiger Maik Ebert im Strafraum zu Boden gegangen. „Aus unserer Sicht ist es eine äußerst fragwüdige Entscheidung des Schiedsrichters gewesen, die das Spiel am Ende aber glücklicherweise nicht entschieden hat“, so Michael Höcker. Seine Kicker legten im zweiten Durchgang einen Blitzstart hin: Nach Vorabeit von Till Venz brachte Arne Siebrecht unsere Elf in der 46. Minute in 1:0-Führung. Lange wehrte die Freude über diesen Treffer aber nicht, denn John-Philipp Bruhns sah nur wenig später die gelb-rote Karte (56.). „Selbst in Unterzahl waren wir in der Folgezeit das bessere Team“, stellte der Trainer klar. Dies drückten die Akteure um Mannschaftskapitän Toni Rabe auch im Ergebnis aus: Phil Skeip setzte Arne Siebrecht in der 60. Minute gut in Szene und der Angreifer ließ sich die Chance zum 2:0 nicht nehmen. Auf der Gegenseite war Keeper Philipp Labahn in der 64. Minute beim Anschlusstreffer der Neubrandenburger ebenso machtlos, wie beim von Maik Ebert per Eigentor erzielten zwischenzeitlichen Ausgleich in der 81. Minute. Die Trotzreaktion des Abwehrspielers ließ anschließend aber nicht lange auf sich warten. Nur vier Minuten nach dem 2:2 trug er sich erneut in die Torschützenliste ein. Nach einer Ecke traf er per Kopf zum 3:2-Endstand. „Es war für alle Beteiligten eine sehr emotionale Begegnung, die wir am Ende völlig verdient zu unseren Gunsten entschieden haben. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft“, machte Michael Höcker deutlich.

VFC: Labahn, Campe, Ebert, Jeske, Pieper, Bruhns, Dreier, Skeip, Venz (81. Sorgatz), Siebrecht, Rabe (65. D. Schulz)

Reserve: Recknagel, Albrecht, Müller