Das war nix für schwache Nerven: Unsere Landesliga-Kicker haben gestern Abend im ersten Punktspiel der neuen Saison eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt – mit Happy End. Sie setzten sich vor knapp 200 Zuschauern im Meisterschafts-Auftaktspiel beim Aufsteiger FC Rot-Weiß Wolgast mit 3:1 (2:0) durch und feierten ihren Derbysieg im Peenestadion nach einer hitzigen Schlussphase ausgelassen.
„Ich kann vor meiner jungen Mannschaft heute nur den Hut ziehen und bin hochzufrieden. Die Jungs haben von der ersten bis zur letzten Minute alles gegeben und ihr Herz auf dem Platz gelassen“, stand Trainer Nils Gütschow der Stolz auf seine Elf nach dem Abpfiff deutlich ins Gesicht geschrieben. Sein Team erwischte beim Aufsteiger einen Start nach Maß und erzielte bereits in der ersten Spielminute das 1:0. Nach einer strittigen Einwurf-Entscheidung des Schiedsrichters reagierte Jan-Patrick Bruhns blitzschnell und beförderte das runde Leder zu Philipp Sorgatz. Der Angreifer zeigte vor dem FC-Kasten daraufhin keine Nerven und beförderte die Kugel überlegt zur Führung in die gegnerischen Tormaschen. „Eine klasse Aktion von ‚Pipo‘. Der frühe Treffer hat uns natürlich in die Karten gespielt“, machte der Verantwortliche deutlich. Mit dem 1:0 im Rücken versuchten Johann Haack, Dennis Wolf, Lukas Behm und Co. in der Folgezeit, dem Derby ihren Stempel aufzudrücken. Mit Erfolg: Nach einem von Jan-Patrick Bruhns getretenen Eckball war Kapitän Sascha Pribbernow in 34. Minute mit dem Fuß zur Stelle und traf zum 2:0-Pausenstand.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber dann besser in die Partie und agierten zielstrebiger bei ihren Offensivaktionen. Überwinden konnten sie Keeper Max Lemke, der nach der Pause gleich mehrfach überragend parierte, aber erst in der Schlussphase. Zuvor ließen Maximilian Paul (63.), Ivan Ushakov (71., 81.) und John-Philipp Bruhns (75.) auf der Gegenseite vier Hochkaräter ungenutzt. „Wenn wir das 3:0 gemacht hätten, wäre uns die nervenaufreibende Schlussphase wohl erspart geblieben“, so Gütschow. Nach dem Anschlusstreffer der Wolgaster in der 86. Minute mobilisierten beide Teams noch einmal alle Kräfte. „Es waren umkämpfte und turbulente Schlussminuten, die wir glücklicherweise ohne weiteres Gegentor überstanden haben“, atmete der 35-Jährige tief durch. Entschieden wurde das Derby in der dritten Minute der Nachspielzeit: Jan-Patrick Bruhns glänzte zum dritten Mal an diesem Abend als Torvorbereiter und schickte seinen älteren Bruder John-Philipp mit einem langen Pass auf den Weg in Richtung Rot-Weiß-Kasten. Als dieser nach einem Zweikampf mit dem Wolgaster Schlussmann im Strafraum zu Fall kam, entschied der Unparteiische auf Elfmeter, den der Gefoulte sicher verwandelte. „Auch wenn die Gemüter in mehreren Situationen auf beiden Seiten mehrfach hochkochten, war es keinesfalls ein unfaires Derby. Es hat Spaß gemacht, gegen Wolgast zu spielen“, stellte Gütschow klar.
Weiter geht es für seine Mannschaft am Freitagabend mit dem ersten Heimspiel der neuen Landesliga-Saison. Ab 20 Uhr empfängt unser Team ab 20 Uhr den Laager SV.
VFC: Lemke, Pietsch, Pribbernow, Haack, Ja. Bruhns, Ushakov, Wolf, Behm, Schadofske (46. Jo. Bruhns), Paul (88. Grote) und Sorgatz (80. Ucar)
Reserve: Kietzmann, Möhr, Lietze, Beyer